26. Apr. 2010: Die Gerüchteküche brodelt…

Schlüchtern. Langsam wird es spannend: Noch sind es etwa fünf Wochen bis zur Bürgermeisterwahl – und die Gerüchteküche brodelt bereits gewaltig. Mit drei „Schreckgespenstern“, die seit einiger Zeit in der Bergwinkelstadt kursieren, will der jüngste der drei Kandidaten für das Bürgermeisteramt in Schlüchtern, Patrick Ommert (FDP) aufräumen und äußerte sich in diesen Tagen sehr deutlich dazu:

So heiße es beispielsweise immer wieder, „dass ich bei einem für mich ungünstigsten Wahlausgang und einer möglichen Stichwahl zwischen den Herren Fritzsch und Baier eine Wahlempfehlung für den amtierenden Bürgermeister aussprechen würde.“ Dagegen wehrt Ommert sich vehement, denn „ich trete an, um Bürgermeister für alle Schlüchterner zu werden und nicht, um Wahlempfehlungen für andere auszusprechen!“ Ommert setze zudem voraus, dass die Bürger sich ohnehin frei und unabhängig für ihren Kandidaten entscheiden. „Ich werde mich im Fall der Fälle immer neutral verhalten – gehe aber fest davon aus, als Alternative gegen den Amtsinhaber in die Stichwahl zu gehen.“

Darüber hinaus werde dem Bürgermeister-Kandidaten bei vielen Gelegenheiten seine Jugend vorgeworfen, „was ich nicht nachvollziehen kann, zumal junge Bürgermeister durchaus im Trend liegen.“ Patrick Ommert, der vergangene Woche seinen 30. Geburtstag feierte, verweist dabei gleich auf mehrere Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit: Heiko Kasseckert (CDU) war bei seiner Wahl zum Bürgermeister von Langenselbold 25 Jahre alt. Kürzlich wurde er Direktor des Planungsverbandes Ballungsraum Rhein-Main. Carsten Ullrich (SPD) wurde mit 28 Jahren zum Bürgermeister der Gemeinde Sinntal gewählt, und sein Parteikollege Torsten Stolz, Bürgermeister der Stadt Gelnhausen, war bei seiner Wahl 27 Jahre alt. „Junge Bürgermeister sind also nichts ungewöhnliches, auch wenn das von den politischen Mitbewerbern gelegentlich anders dargestellt wird“, erklärt der Liberale. Zumal ja jeder irgendwann einmal in jüngeren Jahren angefangen habe – auch der gegenwärtig amtierende Bürgermeister und sein Stellvertreter.

Das dritte Gerücht schließlich, das immer wieder gestreut werde, laute, dass er im Falle eines Wahlsiegs das Bürgermeisteramt in Schlüchtern lediglich als Sprungbrett in den Hessischen Landtag nutzen wolle. „Falls ich das wirklich beabsichtigte, wären meine Chancen auf einen aussichtsreichen Listenplatz mit Sicherheit durch einen Verbleib im Ministerium und den dadurch automatisch gegebenen engen beruflichen Kontakten zum Landesvorsitzenden entschieden besser.“

Ommert, der seit seiner Geburt mit Unterbrechungen in Schlüchtern lebt, habe sich bewusst für seine Heimatstadt entschieden. „Ich besitze im Stadtteil Elm seit acht Jahren ein Haus, in dem ich mich sehr wohl fühle. Deshalb zieht es mich langfristig auch beruflich stark in meine Heimat zurück“, betont er.