FDP Schlüchtern zur Reaktivierung des Kinder- und Jugendbeirats
SCHLÜCHTERN. Themen die Jugendliche – direkt oder indirekt, früher oder später – tangieren gibt es auch in Schlüchtern en mas: Der Bau einer neuen Sporthalle, die Schwimmbäder, Basketballplätze und Skatepark sind nur einige Themen, die einem da spontan in den Sinn kommen.
„Um den Jugendlichen ein entsprechendes Sprachrohr zu verleihen, wurde bereits vor einigen Jahren – auf Anregung der FDP – ein Kinder- und Jugendbeirat in Schlüchtern installiert“, erklärt Alexander H. Klüh von den Schlüchterner Liberalen. Dieser Beirat – der übrigens auch (begrenztes) Rederecht in der Stadtverordnetenversammlung besitzt und zu allen Themen, die die Jugend betreffen, vorab gehört werden sollte – soll nun auf Wirken des Sozialausschusses im Stadtparlament wiederbelebt werden.
Dazu fand vor einigen Wochen eine Infoveranstaltung in der Stadthalle statt, zu der leider nur 15 Jugendliche den Weg fanden. Nichtsdestotrotz drängten die Vertreter von SPD und CDU darauf, bereits nach den Osterferien einen neuen Kinder- und Jugendbeirat wählen zu lassen – die Stadtverordnetenversammlung hat durch einen Beschluss in ihrer Sitzung am 17. März die Geschäftsordnung und Durchführungsbestimmungen des KJB entsprechend aktualisiert. Als Termin für die Neuwahlen wurde Donnerstag, 17. April, 16 Uhr, vereinbart. „Ein Unding!“, findet Klüh, der vorab ein weiteres Werben in Schulen und Vereinen von Nöten hält, zumal einige der bei der Infoveranstaltung Anwesenden bereits bekundeten am Wahltag verhindert zu sein. „Wer soll dann wen in das bis zu 15-köpfige Gremium wählen? Die zur Wahl eventuell Anwesenden sich selbst?“, fragt Klüh.
Wenn der KJB nicht in einigen Wochen oder Monaten wieder nur noch formal existieren soll, lautet der Vorschlag der Liberalen, sollte sich entweder eine externe Person (wie etwa in Bad Soden-Salmünster der Jugendreferent) darum kümmern, Werbung zu machen, in die Schulen zu gehen um den jungen Leuten nahe zu bringen, warum es sich lohnt, sich zu engagieren und darüber hinaus Themen zu setzen und Input zu liefern. Dies wird zwar geraume Zeit in Anspruch nehmen, die es aber erlaubt, auch Schulen bzw. Lehrer aktiv miteinzubinden: Gerade die Geschichts-, Gemeinschaftskunde und Politiklehrer sind hier gefordert und können hier eine wichtige Multiplikatorenrolle spielen. Unabhängig davon sollte über eine alternative Form der Einbindung von Jugendlichen in die Stadtpolitik nachgedacht werden.
Konkret könnte das etwa wie folgt aussehen: Statt den KJB trotz mangelndem Interessen zu reaktivieren könnte stattdessen ein Jugendforum installiert werden. Unter Einbindung der Schulen könnten hier in größeren Gruppen verschiedene relevante Themen diskutiert werden, einzelne Gruppen könnten ihre Ergebnisse vorstellen und diese zu einem gemeinsamen Vorschlag verdichten. Hat sich dieses System etabliert, kann sich hieraus ein KJB entwickeln (als Vorstand/Sprecher des Forums). „Aktive Jugendpolitik kostet Zeit – verschiedenste Beispiele aus jüngster Vergangenheit zeigen aber, das es sich lohnt, diese Zeit zu investieren“, bilanziert Klüh, und schließt ab: „Nachdem der KJB nun mehrere Jahre ruhte, sollte es auf ein paar Wochen mehr oder weniger nicht ankommen – die aber dazu verwandt werden können, zu einem Gelingen des Vorhabens beizutragen.“