FDP Schlüchtern bewertet Chancen höher als Risiken: “Aber die Arbeit geht jetzt erst los!”
Schlüchtern, 20.11.2018. „Eine lebendige und attraktive Innenstadt ist für die Lebensqualität in unserer Stadt von großer Bedeutung.“ Diese Erkenntnis ist nicht neu, sondern stammt aus dem Programm der FDP Schlüchtern zur Kommunalwahl 2006. Und doch ist sie aktueller denn je: „Auch wenn aus liberaler Sicht generell der Grundsatz ,privat vor Staat’ gilt, stehen wir dem Ankauf des Langer-Areals durch die Stadt Schlüchtern grundsätzlich positiv gegenüber“, erklärt Alexander H. Klüh, Vorsitzender der FDP Schlüchtern-Sinntal.
Nach dem Grundsatzbeschluss aus dem April, mit dem der Magistrat ermächtigt wurde, in Kaufverhandlungen „mit dem Ziel des Erwerbs“ der Liegenschaft einzutreten, wurden die Verhandlungen zur Vertragsreife geführt und nun schließlich – mit allen bekannten und endverhandelten Konditionen – der Stadtverordnetenversammlung zum finalen Beschluss vorgelegt. Für die hier geleistete Arbeit gebührt dem Bürgermeister und seiner Verwaltung zunächst ein großes Lob und unser Dank.
Schlüchtern hat eine Zentralitätsfunktion und eine bislang gut frequentierte Innenstadt – diese muss attraktiv bleiben und darf nicht wie andere Stadtkerne vergleichbarer Größe veröden. Daher bewerten wir bei der aktuell bestehenden Förderkulisse die aus dem Projekt resultierenden Chancen deutlich höher als die Risiken.
Bereits in der zurückliegenden Legislaturperiode hat die FDP in der damaligen ,Kommission für Stadtentwicklung’ argumentiert, dass ein großer Wurf nur mit der Weiterentwicklung des Langer-Standorts gelingen kann. Es handelt sich um eine historisch einmalige Chance, im unmittelbaren Kerngebiet gestalterisch tätig zu werden. Das Programm ,Aktive Kernbereiche’ und weitere Fördertöpfe geben uns aktuell die Möglichkeit, dies nicht nur über das Bau- und Planungsrecht zu tun, sondern eben auch durch investive Maßnahmen der Kommune.
Dabei darf man jedoch nicht vergessen, dass die eigentliche Arbeit nach dem gestrigen Beschluss nun erst anfängt: Wir Liberalen haben bereits seit über einem Jahrzehnt dafür plädiert, zunächst eine Art “Masterplan Innenstadt” zu erarbeiten, in denen verfügbare Flächen dargestellt und deren Potenziale bewertet werden. In Verbindung mit einer “Vision 2025: Leben und Arbeiten in Schlüchtern” sollten so verschiedene Szenarien durchgespielt werden, wie die Stadt über ihre Potenzialflächen entwickelt und vermarktet werden kann.
Ein solcher Masterplan sollte in der Abrissphase erarbeitet werden und würde die Bearbeitung heutiger und künftiger Investorenanfragen vereinfachen. Erste Schritte dazu wurden ja bereits mit der “Leitbildentwicklung” für Schlüchtern vorgenommen, auch wenn dieses Projekt momentan ruht. In die Überlegungen für eine solch langfristige Planung sind aber zwingend nicht nur städtische Flächen, sondern eben auch private einzubeziehen. Und dazu gehört aus unserer Sicht neben Langer sowie der Kreissparkasse, die Kernstadt in Summe.
Wir präferieren hier von Anfang an ein Misch-Konzept aus generationenübergreifenden Wohnen, Handel und (Klein-)Gewerbe. Wie dies gelingen kann, zeigte beispielsweise die Gemeinde Künzell bei der Neugestaltung ihres Ortsmittelpunkts in Kooperation mit heimischen Investoren und Projektentwicklern.