Anfrage der KN-Redaktion von Montag, 24. Juni 2013, 13:40 Uhr
1)Was hat Ihre Fraktion nach der Absage von Jökel / Marburger in der Zwischenzeit getan?
Wir haben intern diskutiert, wie es zu dieser plötzlichen Absage kommen konnte, nachdem die Stadt (–verordneten und –verwaltung) die Aufstellung des B-Plans für das Areal zügig angestoßen hat und städtische Immobilien bereits entmietet wurden. Zudem wundern wir uns nach wie vor über die Berichterstattung und Leserbriefe, die die Situation einseitig verkürzt darstellen – ohne die Hintergründe aus den nicht-öffentlichen Sitzungen der Stadtentwicklungskommission zu kennen. Die einseitigen Schuldzuweisungen Richtung Verwaltung sind aus unserer Sicht eindeutig unzutreffend bzw. unzureichend.
2)Gibt es alternative Nutzungsmöglichkeiten für das Gelände?
Auf jeden Fall. Mehrere wurden bereits von Investoren vorgestellt, beziehungsweise in die Diskussion gebracht. Darüber hinaus sind sicherlich weitere Varianten denkbar. Wir präferieren von Anfang an ein Misch-Konzept aus generationenübergreifenden Wohnen, Handel und (Klein-)Gewerbe. Wie diese Kombination gelingen kann, zeigt bspw. die Gemeinde Künzell bei der Neugestaltung ihres Ortsmittelpunkts. An dieser Entwicklung können wir uns orientieren.
3)Sehen Sie noch eine Chance, die Investoren umzustimmen?
Vor dem Hintergrund der in der Stadtentwicklungskommission geäußerten Gründe für den Rückzug sind wir hier eher skeptisch! Da die Kommission nicht-öffentlich tagte sind diese Diskussionen jedoch entsprechend vertraulich zu behandeln. Wir gehen davon aus, dass der Bürgermeister in der Stadtverordnetensitzung am Montag Licht ins Dunkel bringen und die Diskussionsergebnisse der Stadtentwicklungskommission öffentlich machen wird. Dies obliegt nur ihm in seiner Funktion als Kommissionsvorsitzender – auch wenn andere Fraktionen dies offensichtlich anders sehen.
4)Halten Sie es für sinnvoll, die städtischen Grundstücke auf diesem Areal separat zu entwickeln?
Nein. Wir haben von Anfang an (seit 1. Sitzung der Stadtentwicklungskommission) dafür plädiert, zunächst eine Art „Masterplan Innenstadt“ zu erarbeiten, in denen aktuell (und möglicherweise künftig) verfügbare Flächen dargestellt und deren Potenziale bewertet werden. In Verbindung mit einer „Vision 2025: Leben und Arbeiten in Schlüchtern“ lassen sich so verschiedene Szenarien durchspielen, wie die Stadt über ihre Potenzialflächen entwickelt und vermarktet werden kann. Ein solcher Masterplan würde auch die Bearbeitung heutiger Investorenanfragen vereinfachen. In die Überlegungen für eine solch langfristige Planung sind aber zwingend nicht nur städtische Flächen, sondern eben auch private einzubeziehen. Und dazu gehört aus unserer Sicht auch eine Stellungnahme von Langer (Einkaufsland und insb. Parkhaus) sowie Kreissparkasse, wie diese sich ihre Funktion in mittlerer und langer Frist vorstellen.
Beantwortet durch:
Alexander H. Klüh, Dienstag, 25. Juni 2013.