SCHLÜCHTERN. Zufrieden blickten die Schlüchterner Liberalen in ihrer jüngsten Fraktionssitzung auf den Ausgang der Diskussion um ein schlüssiges Konzept im Bereich „Kinderbetreuung“ zurück: Die FDP-Fraktion hatte dafür eine interfraktionelle „Kindergartenkommission“ initiiert, um über zusätzliche Angebote in den Kindergärten, wie Kindergrippen und Kinderhorte, sowie über eine engere Kooperation zwischen den Kindergärten und mit den Freien Trägern nachzudenken.
Jüngstes Ergebnis: Das Stadtparlament beschloss den Neubau des Kindergartens Elm. „Damit ist ein wichtiger Schritt getan“, resümierte Dr. Peter Büttner, Ortsverbandsvorsitzender der FDP Schlüchtern, und führte weiter aus: „denn der neue Kindergarten eröffnet uns die Möglichkeit, das mangelnde Kinderbetreuungsangebot für Kinder unter drei Jahren auszubauen, gleichzeitig den Überschuss an Plätzen für Über-Dreijährige zurückzufahren und außerdem ein Auffangbecken für die umliegenden Kindergärten zu schaffen, denen wegen Kindermangels in den kommenden Jahren die Schließung droht.“
„Die Kindergartenkommission ist ein Musterbeispiel dafür, wie interfraktionell und fernab von parteipolitisch motivierten Interessen sinnvolle und zukunftsfeste Kommunalpolitik betrieben werden kann. Ein solches Vorgehen ist auch für andere Bereiche denkbar und durchaus wünschenswert“, erklärte FDP-Vorstandsmitglied Alexander H. Klüh. Ausschlaggebend für die Beratungen war unter anderem der von der Bertelsmann-Stiftung finanzierte und frei zugängliche Demographiebericht, der Schlüchtern als eine „Stadt im ländlichen Raum mit hohem Familienanteil, als eine im Bundesvergleich stabile Region, mit einer überproportional jungen Bevölkerung“ positioniert. Kennzeichnend für Städte dieses Typus sind eine im Vergleich zu anderen Gebietskörperschaften höhere Geburtenrate und vor allem Wanderungsgewinne beim Zuzug von jungen Familien. Die Zentralfunktion der Stadt wird vor allem durch die Wohnfunktion dominiert, weniger durch die Bedeutung als Arbeitsort. „Deswegen soll – und muss – Schlüchtern für junge Familien attraktiv bleiben“, resümierte Dr. Peter Büttner, der als Sprecher der Gruppe „Kindergartenentwicklung“ in der letzten Stadtverordnetenversammlung die wichtigsten Arbeitsergebnisse zusammenfasste.
In dem Entschluss, die lokale Infrastruktur im Bereich der Kinderbetreuung auszubauen, sehen die Schlüchtern Liberalen eine reelle Marktchance und die Möglichkeit, als Stadt eine Vorreiterfunktion einzunehmen. „Die FDP Schlüchtern steht für eine zukunftsgerichtete Kommunalpolitik des Machbaren, basierend auf einem soliden, ökonomischen Fundament. Dazu müssen wir die Stadtfinanzen wieder in den Griff bekommen – und behalten – und daher werden Schlüchterns Freidemokraten auch in Zukunft darauf bestehen, dass keine Gelder mehr ohne konkrete und schlüssige Gesamtkonzepte in den Haushalt eingestellt werden“, schließt Klüh ab.