FDP Schlüchtern sieht sich in ihrer Kritik bestätigt
Fachliche Stellungnahme: Zoologische Erfassungen für den Windpark Breitenbach sind mangelhaft / Windpark nicht genehmigungsfähig
Breitenbach. Was bislang bereits vermutet wurde, haben Breitenbachs Bürger nun schwarz auf weiß: Die von den Projektierern ins Genehmigungsverfahren eingebrachten zoologischen Erfassungen sind methodisch mangelhaft. Damit ist der „Windpark Breitenbach“ aus Sicht der FDP Schlüchtern derzeit nicht genehmigungsfähig.
Nachdem orts- und naturkundige Bürger bereits die Vollumfänglichkeit der ins Genehmigungsverfahren eingebrachten Gutachten bezweifelten und auf eigene Faust zahlreiche weitere Vogelhorste suchten und dokumentierten, die in den Gutachten nicht auftauchten, bestehen nun vor allem an der angewandten Methodik erhebliche Zweifel. Die Interessengemeinschaft Breitenbach hatte eine fachliche Stellungnahme bei einem Büro für Faunistik und Landschaftsökologie in Auftrag gegeben. Das Resultat: Die bei den zoologischen Erfassungen angewandten Standards sind nicht auf dem aktuellen Stand, größtenteils Jahre, teils mehr als ein Jahrzehnt veraltet. Ebenso scheinen angewandte Methoden zumindest praxisfern, wenn nicht gar fachfremd. „Nach mehreren Orts- und Informationsterminen in Breitenbach, sowie zahlreichen Gesprächen mit Bürgern haben wir bislang ja vor allem die Vollumfänglichkeit der vorgelegten Gutachten bezweifelt. Nun haben wir es schwarz auf weiß: Auch methodisch wurden hier zahlreiche Fehler gemacht. Wir bleiben damit bei unserer Einschätzung: Der Windpark Breitenbach ist mit den im Planungsverfahren eingereichten Unterlagen derzeit nicht genehmigungsfähig“, erklärt Alexander H. Klüh, Ortsverbandsvorsitzender der FDP Schlüchtern-Sinntal.
Die FDP geht davon aus, dass auch die Genehmigungsbehörde diese Einschätzung teilen wird und die zahlreichen Eingebungen von Bürgerinitiativen und Einzelpersonen entsprechend berücksichtigt und würdigt. Mit dem aktuell geplanten Windpark Breitenbach betreten die Projektierer im Raum Schlüchtern Neuland, da es sich mit um die ersten WKA handelt, die nicht in freier Flur, sondern im Wald geplant werden. Hier gelte es besonderes Augenmerk auf die heimische Flora und Fauna zu legen, gerade nachdem der Schlüchterner Forstamtsleiter erst in der vergangenen Woche über die positiven Aspekte einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung berichtete: Insbesondere seltene Tierarten sollen sich dadurch wieder angesiedelt haben. „Diesen Umstand sollte man nicht dadurch karikieren, dass man mangelhafte Gutachten in einem WKA-Genehmigungsverfahren durchgehen lässt“, meint FDP-Mann Klüh. Dieser zeigt sich außerdem über die Position der heimischen Grünen verwundert: „Hier handelte es sich ja früher einmal um eine Art Umweltschutzpartei. Aktuell beschränkt man sich scheinbar lieber auf polemische Positionen pro Energiewende, statt sich die Mühe zu machen, vor Ort auf die Auswirkungen auf die Natur zu achten“, bedauert Klüh abschließend.
Die fachliche Stellungnahme des Büros für Faunistik und Landschaftsökologie steht vollumfänglich unter www.fdp-schluechtern.de zum Download bereit. Zur Finanzierung dieses Gutachtens in Höhe von rund 2.500 Euro, sammelt die FDP Schlüchtern noch Spenden. Bei Überweisung auf unten genanntes Konto werden am Jahresende automatisch Spendenbescheinigungen erstellt.
Spendenkonto:
FDP Ortsverband Schlüchtern-Sinntal
DE49530513960000048770
BIC HELADEF1SLU
Download: Fachliche Stellungnahme des Büros für Faunistik und Landschaftsökologie